Phan Văn Toàn, geboren am 24. Dezember 1954, lebte zusammen mit seiner Frau und seinen drei Kindern in Vietnam. In der Zeit vom 10. Dezember 1988 bis zum 20. Oktober 1990 wurde Phan Văn Toàn als Vertragsarbeiter in die DDR geschickt. Dort arbeitete er für die Firma Rohrleitungsbau Finow in Eberswalde. Nach seiner Rückkehr nach Vietnam zogen Phan Văn Toàn und seine Familie in die Stadt Vinh, die im nördlichen Teil Vietnams gelegen ist.
1995 kehrte Phan Văn Toàn nach Deutschland zurück, da es dort nach der Wende mehr Arbeitsmöglichkeiten für ihn geben sollte, als es in Vietnam der Fall war. Entgegen seinen Erwartungen verdiente er seinen Lebensunterhalt mit dem Verkauf von unversteuerten Zigaretten.
Am 30. Januar 1997 arbeitete Phan Văn Toàn am S-Bahnhof Fredersdorf, bei Berlin. Am Vormittag kam es dort zum Streit zwischen Phan Văn Toàn und einer Gruppe von Männern, die dort regelmäßig tranken und Fahrräder bewachten. Im Zuge des Streits schlug einer der Männer Phan Văn Toàn ins Gesicht. Ein anderer, über 1.90 m großer, Mann packte Phan Văn Toàn an den Hüften, hub ihn hoch und schlug seinen Kopf mehrmals mit voller Wucht auf den Steinboden.
In einer Rehabilitationsklinik starb er schließlich am 30.04.1997 an einem akuten Herz-Kreislauf-Stillstand. Die Obduktion ergab, dass die Todesursache die direkte Folge des Angriffs war.
Mit Hilfe der vietnamesischen Community vor Ort und eines Rechtsanwaltes konnte sein Leichnam nach Vietnam zurückgebracht werden. Phan Văn Toàn wurde dort von seiner Familie und seinen Freund*innen beerdigt.